„So geht sozial!“ – Projekt des DRK Kreisverbandes Wesermarsch nominiert für Förderpreis des Bundesinnenministeriums
Das Projekt So geht sozial! kombiniert Berufsorientierung und Förderung ehrenamtlichen Engagements auf erfolgreiche Weise, deshalb wurde es nominiert für den bundesweiten Förderpreis Helfende Hand.

Ansprechpartner
Tim VölkerReferent Rotkreuzarbeit Tel.: 0441 92179-11
Mail: tim.voelker@lv-oldenburg.drk.de
Brake. Über 90 Prozent aller Rettungseinsätze in Deutschland werden von Ehrenamtlichen geleistet, das Ehrenamt ist damit eine zentrale Stütze unserer Gesellschaft. Trotzdem ist es zunehmend schwer Nachwuchs zu gewinnen. Das Bundesinnenministerium lobt deswegen seit 2009 den bundesweiten Förderpreis "Helfende Hand" aus. Mit ihm soll das Ehrenamt im Bevölkerungsschutz, also in der Hilfe, Rettung und Unterstützung bei Unglücksfällen oder Katastrophen, gefördert werden. Der DRK Kreisverband Wesermarsch hat sich mit dem Projekt "So geht sozial!" erfolgreich um den Preis beworben und zählt zu den 5 Nominierten in der Kategorie "Innovative Konzepte". Zusammen mit allen nominierten Projekten steht es außerdem zur Abstimmung für den Publikumspreis.
"So geht sozial!" kombiniert Berufsorientierung und Ehrenamt
"So geht sozial!" entstand aus der Einbindung des DRK Kreisverbandes Wesermarsch in das Berufsorientierungsprogramm (BOP) des Bundesministeriums für Forschung und Bildung. Das Berufsorientierungsprogramm wird auf lokaler Ebene durch freie Bildungsträger umgesetzt (Weitere Informationen). In der Wesermarsch betreut die Zeit & Service Beschäftigungsfördergesellschaft im BOP mittlerweile 10 allgemeinbildende Schulen. In der Projektleitung arbeitet Marco Busch mit, der zugleich ehrenamtlicher Ausbilder beim DRK-Wesermarsch ist. Busch reagierte auf den Wunsch der Schulen die Berufsorientierung um das Berufsfeld "Gesundheit und Soziales" zu erweitern und brachte daraufhin das Rote Kreuz ins Spiel. In der zweiwöchigen "Werkstattphase" des Programms übernimmt nun der DRK Kreisverband Wesermarsch die Betreuung und ermöglicht es den Schülern und Schülerinnen klassische Tätigkeiten in diesem Bereich auszuprobieren.

Rund 600 Schülerinnen und Schüler nehmen jährlich am BOP in der Wesermarsch teil. In der 7. Klasse werden ihre persönlichen Stärken analysiert. Danach folgt in der 8. Klasse die Praxis. Dafür besuchen sie zwei Wochen lang die Halle 21 in Brake und lernen 8 verschiedene Berufsfelder und ihre Tätigkeiten kennen. Aufgeteilt in Gruppen zu 15 Personen, verbringen sie 3 Tage im Part "Gesundheit und Soziales". Das DRK hat dabei erkannt, dass hier die einmalige Möglichkeit besteht mehr als nur das Berufsfeld vorzustellen und die Jugendlichen auch mit dem Bevölkerungsschutz und der individuellen Katastrophenvorsorge vertraut zu machen. Wer die Tätigkeiten und das Engagement für die Gesellschaft spannend findet, wird direkt zu den Trägern, wie THW, Freiwilliger Feuerwehr oder dem DRK selbst vermittelt.
Das Jugendrotkreuz in der Wesermarsch hat seitdem regen Zulauf erhalten. So rege, dass die beiden bestehenden JRK-Gruppen aus Elsfleth und Brake mit der Neugründung einer Jugendrotkreuzgruppe in Nordenham ergänzt werden sollen. Darüber hinaus konnte schon mehreren Schülerinnen und Schülern ein Praktikumsplatz im DRK angeboten werden. Andere hatten die Möglichkeit im Rahmen des jährlichen "Zukunftstag für Mädchen und Jungen" die Arbeit des DRK vor Ort kennenzulernen. Auf diese Weise stärkt der DRK Kreisverband Wesermarsch die weitere Berufsorientierung der Jugendlichen und macht ihnen gleichzeitigt das Engagement im Roten Kreuz schmackhaft.
"So geht sozial!" hat die Jury der "Helfenden Hand" mit diesen Erfolgen schon so weit überzeugt, dass es zu den 5 besten Projekten in seiner Kategorie gekürt wurde und somit schon einer der Gewinner ist.
Förderpreis "Helfende Hand"

Der Förderpreis "Helfende Hand" wird in drei Kategorien verliehen. Das Projekt des DRK Wesermarsch ist in der Kategorie "Innovative Konzepte" nominiert, in der Projekte ausgezeichnet werden, die die Attraktivität des Ehrenamtes im Bevölkerungsschutz steigern. Hinzu kommt die Kategorie "Nachwuchsarbeit", in der das Wecken des Interesses junger Menschen und bisher unterrepräsentierter Gruppen im Bevölkerungsschutz prämiert wird und die Kategorie "Vorbildliche Unterstützung des Ehrenamtes" für Organisationen und Personen, die ehrenamtliches Engagement in besonderem Maße fördern. Aus der Masse an Bewerbungen werden von der Jury für jede der drei Kategorien 5 Projekte nominiert. Dabei ist der erste Platz einer Kategorie jeweils mit 8.000€ Preisgeld dotiert, der zweite mit 6.000€ und der dritte mit 3.000€. Doch kein nominiertes Projekt geht leer aus, auch der vierte und der fünfte Platz erhalten ein Preisgeld von 2.000€ beziehungsweise 1.000€. Insofern sind alle Nominierten schon jetzt Gewinner.

Die Preise werden am 3. Dezember vom Bundesinnenminister persönlich in Berlin verliehen. Projektinitiator Marco Busch wird zusammen mit den Jugendrotkreuzlern Timo Roccor (16 Jahre) und Sascha Minnemann (18 Jahre) den Preis entgegennehmen. Begleitet werden sie auch von Brakes Bürgermeister Michael Kurz, der das Projekt unterstützen möchte.
Stimmt also alle fleißig mit ab. Einfach HIER klicken und „So geht sozial!“ unterstützen.
Ehrenamtliches Engagement weiter fördern
Marco Busch hat schon eine genaue Vorstellung, was man mit dem Preisgeld machen kann, so möchte er gerne professionell gestaltete Stellwände anschaffen, auf denen sich Schülerinnen und Schüler über die Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements in ihrer Gemeinde informieren können.

Darüber hinaus sieht er „So geht sozial!“ als mögliches Musterbeispiel für andere Regionen, denn die Berufsorientierung in der 7./8. Klasse gibt es deutschlandweit. Und was könnte besser sein, als dort die Möglichkeiten ehrenamtlichen Engagements kennenzulernen und aus dem Engagement für die Gemeinschaft Perspektiven für das spätere Berufsleben zu entwickeln? Deshalb plant er sich mit anderen zu vernetzen und „So geht sozial!“ bei der 8. BOP-Jahrestagung vorzustellen. Diese findet am 3. und 4. Dezember ebenfalls in Berlin statt und ist ein Forum der bundesweit in die schulische Berufsorientierung Involvierten.
Wenn auch Sie die ehrenamtliche Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes bei Ihnen vor Ort unterstützen möchten, werden sie selbst aktiv oder helfen Sie uns als Fördermitglied. Denn zur Finanzierung der Ausbildung und Ausrüstung unserer ehrenamtlichen Helfer, in Sanitäts-, Rettungsdienst oder Katastrophenschutz, ist das DRK auf Spenden angewiesen. Mit einer Fördermitgliedschaft unterstützen Sie direkt die Helfer_innen in Ihrem DRK-Kreisverband und profitieren außerdem von attraktiven Mitgliederleistungen, wie der Reise-Rückholversicherung „Ausland Plus“ und der „Medical Hotline“.
Tim Völker
Redaktion/DRK LV Oldenburg